Borussias U19 hat sich erneut für das Achtelfinale in der UEFA Youth League qualifiziert. Die Mannschaft setzte sich in einem turbulenten Play-off-Spiel bei Hibernian FC Edinburgh mit 2:1 durch und ist im Lostopf, wenn am 13. Februar in Nyon (Schweiz) die nächste Runde in der europäischen Junioren-Königsklasse ausgelost wird.

„Ich bin so froh, dass wir das geschafft haben“, strahlte Trainer Mike Tullberg nach dem Abpfiff. Er und sein Team mussten eine dramatische Schlussphase überstehen, in der die Gastgeber nach einem Freistoß und Eckball noch einmal den Pfosten getroffen hatten. Mit dem Ende der regulären Spielzeit war der eingewechselte Abwehrspieler Hendry Blank Torschütze des gefeierten 2:1-Siegtreffers.

Zur Pause sah es allerdings noch nicht nach einem glücklichen, schwarzgelben Ende aus. Mike Tullberg hatte vor dem schnörkellosen Umschaltspiel, den beweglichen Stürmern und den Standards der Schotten gewarnt. „Und dann passierte das, was nicht passieren durfte“, ärgerte sich Tullberg. Nach einem unnötigen Foul von Samuel Bamba und einem Freistoß von Robbie Hamilton setzte sich Jacob Blasey im Luftkampf gegen Filippo Mane durch und köpfte die Gastgeber in Führung (26.).

Der BVB tat sich schwer, den Spielrhythmus zu finden. Die Schwarzgelben leisteten sich einfachste Ballverluste, eine Vielzahl von Abspielfehlern und standen sich lange Zeit selbst im Wege. Die größte Gefahr drohte den Schotten in der 31. Minute nach dem ersten Dortmunder Eckball, ausgeführt von Göktan Gürpüz, den Torhüter Murray Johnson über die Latte lenkte. „Wir hatten keine Tiefe im Spiel“, rügte Mike Tullberg.

Nach der Pause ging ein Ruck durch die Mannschaft. Die Körpersprache war eine andere, die Intensität deutlich höher und das Passspiel präziser. Tullberg wechselte auf ein 3-4-3-System, um in der Offensive mehr Druck zu entwickeln. Dazu kam später erst mit U17-Spieler Cole Campbell und Rafael Lubach, danach mit Michel Ludwig und Hendry Blank neues Personal. Dass Hibernians stabile Deckungsreihe durchaus verwundbar war, zeigte die 48. Minute: Der agile Paris Brunner hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt, Julian Rijkhoff in Szene gesetzt, aber Torhüter Johnson mit einer starken Parade die Situation gerettet.

Rijkhoff und Blank drehten das Spiel

Doch der BVB hatte in dieser zweiten Halbzeit vor knapp 10.000 Zuschauern im Easter-Road-Stadion den Gegner weitestgehend unter Kontrolle. Dann ließ die Mannschaft ihre Qualitäten aufblitzen. Und in der 70. Minute wurden sie auch belohnt: Nach einer zögerlichen Abwehr von Torhüter Johnson spielte Owen Hastie den Ball mit der Hand, den fälligen Elfmeter verwandelte Rijkhoff eiskalt.

Borussia drängte die Schotten tief in die eigene Hälfte zurück, drängte auf ein zweites Tor in der regulären Spielzeit – und jubelte in der 90. Minute: Brunner war in den Strafraum gelaufen, und seinen klugen Rückpass zirkelte der eingewechselte Blank überlegt in die Maschen. „Die taktischen und personellen Wechsel haben das Spiel zu unseren Gunsten entschieden“, resümierte ein glücklicher Trainer.

Doch das war noch nicht das Ende dieser in der Schlussphase turbulenten Partie. In der sechsten Minute der Nachspielzeit lenkte Silas Ostrzinski mit Glück und Geschick einen Freistoß über die Latte, nach der anschließenden Ecke rettete der Pfosten für den BVB – und nach 97 Minuten herrschte nur noch schwarzgelber Jubel an der Easter Road.

Das Achtelfinalspiel findet am 28. Februar oder 1. März statt.

BVB: Ostrzinski – Cisse, Collins, Mane – Bamba (68. Campbell), Walz (68. Lubach), Kamara, Gürpüz (81. Ludwig), Aning (81. Blank) – Brunner, Rjkhoff

(wiwi)