Borussia Dortmund hat auch das achte Spiel des Jahres 2023 gewonnen! Am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga setzte sich der BVB im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK mit 4:1 (0:0) gegen Hertha BSC durch und ist nun punktgleich mit Bayern München.

Es berichtet Boris Rupert

Vor 81.365 Zuschauern kam der BVB erst Mitte der ersten Halbzeit auf Touren und bejubelte zwei schön herausgespielte Tore durch Adeyemi (27.) und Malen (31.), auf der anderen Seite aber war Kobel mehrfach gefordert und sicherte den 2:0-Vorsprung zur Pause, der nach Wiederanpfiff aber nur 58 Sekunden Bestand hatte: Da gelang Tousart der Anschlusstreffer für einen über weite Strecken gleichwertigen Gegner. Erst in der 76. Minute erzielte Reus mit einem traumhaften Freistoßtor das beruhigende 3:1. Brandt erhöhte sogar noch auf 4:1 (90.).

Ausgangslage:   
Dritter gegen Sechzehnter. Die beste Heimmannschaft traf auf das viertschwächste Auswärtsteam. Der BVB hatte sieben der vorangegangenen acht Ligaspiele gegen Hertha gewonnen.

Personalien:   
Bis auf Moukoko, Duranville und Morey waren alle Profis einsatzbereit. Vier Tage nach dem intensiven Champions-League-Spiel gegen Chelsea (1:0) veränderte Trainer Terzic seine Startelf auf vier Positionen: Hummels, Ryerson, Reus und Malen ersetzten Süle, Guerreiro, Bellingham und Haller (alle Bank).

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Taktik:   
Im 4-1-4-1 der Borussen ließ sich Can im Aufbau häufig zwischen die beiden Innenverteidiger fallen, die dann weiter nach außen rückten. In der offensiven Viererreihe verlagerte Brandt seinen Tätigkeitsschwerpunkt immer wieder ins Zentrum, agierte neben Reus, während Özcan einige Meter tiefer wirkte. Malen stürmte im Angriffszentrum. Berlin verteidigte im 5-3-2, versuchte insbesondere Abstöße der Borussen hoch zu pressen, wechselte bei eigenem Ballbesitz in ein 3-5-2.

Spielverlauf & Analyse:
Zum Abschluss der zweiten „englischen Woche“ hintereinander, der dritten seit Ende der Winterpause vor vier Wochen, fand der BVB erst Mitte der ersten Halbzeit zu einer zielstrebigen, geordneten Spielweise. Die ersten gefährlichen Abschlussversuche waren auf das Konto der Gäste gegangen: Ngankam in der 12. Minute übers Tor, Niederlechner und Richter prüften Kobel (21.).

Erst bei Reus‘ Kopfball nach Brandt-Flanke, der knapp zwei Meter rechts am Pfosten vorbeistrich (25.), hatten die Fans erstmals den Torschrei auf den Lippen. Gut zwei Minuten später durfte er dann entweichen. Nach einem abgefangenen langen Berliner Ball ging es umgehend in die andere Richtung: Brandt ließ Cans Zuspiel prallen auf Reus, der mit Tempo durch die Hertha-Hälfte marschierte, an der Strafraumlinie abzog. Der Ball wäre links am Tor vorbeigegangen, doch Adeyemi war zur Stelle, drehte sich um die eigene Achse und bugsierte ihn mit der Hacke ins Tor (27.). Vier Minuten später stoppten die Borussen tief in der eigenen Hälfte einen Angriff. Reus spielte Brandt an, der steil spielte auf den linken Flügel auf Adeyemi, der wiederum aus vollem Lauf und in Bedrängnis auf den langen Pfosten flankte. Malen war zur Stelle und drückte die Hereingabe zum 2:0 über die Linie.

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Bitter allerdings: Adeyemi hatte sich noch vor seiner erfolgreichen Flanke an den linken Oberschenkel gefasst, musste von den Physiotherapeuten vom Feld geführt werden. Bynoe-Gittens ersetzte ihn. Danach war nochmals ein Bruch im BVB-Spiel: Kobel verhinderte zweimal ein mögliches Hertha-Tor durch Cigerci (36.) und Richter (37.).

Das Hertha-Tor, das sich lange angedeutet hatte, fiel unmittelbar nach Wiederbeginn. Die Gäste schalteten nach Balleroberung schnell um, Ngankam traf links im BVB-Strafraum auf kaum Gegenwehr, dessen Rückpass knallte Tousart freistehend aus elf Metern an die Unterkante der Latte (46.). Der BVB geriet in Bedrängnis. Kobel musste gegen Niederlechner sein ganzes Können aufbieten (51.), Plattenhardt zielte knapp vorbei (52.). In der Folge fanden die Borussen zwar wieder Zugriff aufs Spiel, doch die Aktionen nach vorne gerieten meist zu hektisch, zu ungenau. Ausnahme: Malens Ball auf Bynoe-Gittens, der halblinks im Strafraum sofort abzog, aber nicht an Keeper Christensen vorbeikam (65.). Unmittelbar danach wurden Bellingham und Haller für Özcan und Malen eingewechselt, Hertha brachte sogar vier Spieler auf einen Streich.

Ein Standard brachte eine Viertelstunde vor dem Ende den Zwei-Tore-Vorsprung zurück: Reus trat aus 20 Metern zum Freistoß an, zirkelte ihn über die Mauer – rechts oben in den Winkel. Ein Traumtor. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit eroberte Bellingham 20 Meter vor dem Berliner Tor den Ball, Bynoe-Gittens passte in den Lauf von Brandt, der auf 4:1 erhöhte (90.).

Ausblick:   
Es folgen nun zwei „normale“ Wochen. Am kommenden Samstag tritt der BVB bei der TSG Hoffenheim an, am Freitag darauf (3. März) ist die Mannschaft aus Leipzig zu Gast in Dortmund.

Teams & Tore

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Fußball-Bundesliga, 21. Spieltag
BORUSSIA DORTMUND – HERTHA BSC  4:1 (0:0)