Sein erstes Champions-League-Spiel hat Nico Schlotterbeck im September 2022 in der Gruppenphase gegen den FC Kopenhagen im SIGNAL IDUNA PARK absolviert. Heute steht der Borusse gegen Paris-Saint Germain (21 Uhr) vor seinem 19. Duell in der Königsklasse. Was der 24-Jährige über den möglichen Finaleinzug denkt, wie er sich auf den Gegner vorbereitet hat und wie wichtig die schwarzgelben Fans heute Abend sind, verrät er im Interview.

Das 20. Champions-League-Spiel Deiner Karriere könnte bereits das Finale sein. Hättest Du bei Deinem ersten Spiel im September 2022 gedacht, dass Du in der Königsklasse mal so weit kommst? 

„Das 19. Spiel ist jetzt erstmal das wichtigste, das sind nochmal 90 Minuten, ein ganz großes Spiel, das noch vor uns steht. Natürlich habe ich in zwei Jahren bei Borussia Dortmund in fast jedem Champions-League-Spiel auf dem Platz gestanden, habe viel Vertrauen bekommen – aber dass ich überhaupt mal in der Champions League spiele, ist schon was Besonderes. Das es jetzt schon 18 Spiele sind, heute Abend dann hoffentlich 19, und in einem Monat hoffentlich 20, hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich hoffe, dass ich unabhängig vom Ausgang heute Abend in den nächsten Jahren mit dem BVB noch mehr Spiele sammeln kann.“

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Ihr spielt in dieser Saison schon das vierte Mal gegen Paris. Ändert sich durch diese besondere Situation die Vorbereitung auf das Spiel?

„Ich habe mich schon in der Gruppenphase auf viele Spieler von Paris eingestellt. Spieler wie Mbappe oder Dembele haben natürlich super Bewegungen, die man immer auf dem Schirm haben muss – da hilft eine Einzelanalyse mit dem Trainerteam. Man kennt die Spieler auch aus dem Fernsehen, man hat schon viel von ihnen gesehen. Aber deshalb ändert sich in der Vorbereitung nicht viel, man versucht vor allem, sich immer auf sein Spiel zu konzentrieren.“

Heute Abend werden 2.000 BVB-Anhänger im Stadion mit dabei sein. Welche Rolle spielen die Fans auch auswärts für Euch?

„Wir hatten in dieser Saison viele Auswärtsspiele in der Champions League, in denen wir die Fans gehört haben. Wenn ich da an das Spiel in Newcastle denke, in dem du die ganze Zeit unsere Fans hörst, obwohl davor gesagt wurde, dass Newcastle das lauteste Stadion in England ist, dann hat das schon was zu sagen. Wir freuen uns auf unsere Fans, sie werden wieder liefern in Paris. Ich hoffe, wir können dem Druck standhalten und den Fans im Gegenzug ein gutes Spiel abliefern. Und hoffentlich haben wir danach alle was zu feiern.“

Wie nimmst Du die Euphorie im Verein und in der Stadt rund um das Halbfinale wahr?

„Natürlich merkst du eine gewisse Euphorie. Ich glaube, dass die Fans schon lange auf etwas Großes warten – wir haben in diesem Jahr die Chance, das zu erreichen und werden versuchen, dafür alles zu geben.“

Denkst Du beim Spiel heute Abend an das mögliche Finale in Wembley oder blendest Du das aus?

„Ich denke dran, da bin ich ganz ehrlich. Da denkt jeder Fußballer dran und visualisiert auch ein paar Dinge: Ich habe mit der Nationalmannschaft im Rahmen der UEFA Nations League schonmal in Wembley gespielt, das ist ein riesiges Stadion. Das wäre für unsere Mannschaft ein riesiger Schritt, wenn wir in das Finale einziehen würden. Du brauchst ein Ziel vor Augen, um in Paris bestehen zu können. Es ist gut, wenn du einen Traum vor Augen hast – mit dem musst du ins Spiel gehen. Wir dürfen nicht nervös sein, müssen viel den Ball haben – dann glaube ich, dass wir bestehen können.“