Das war ein wichtiger Sieg im Spitzenspiel der Bundesliga für die Handballerinnen von Borussia Dortmund. Dank einer enormen Leistungssteigerung nach der Pause und einer starken Torfrau Sarah Wachter konnte der BVB sich mit 31:26 (14:16) bei Verfolger TuS Metzingen durchsetzen.

Ausgangslage: Nach dem 22:18-Erfolg vor einer Woche gegen Union Halle-Neustadt hatte der BVB am Samstag beim Tabellensechsten und frischgebackenen Pokalsieger TuS Metzingen antreten müssen. Mit sechs Minuspunkten mehr auf dem Konto hatten die Gastgeberinnen vor dem Spiel noch in Schlagdistanz zum BVB gestanden. Das Hinspiel konnten die Süddeutschen mit 25:24 gewinnen. Der BVB hatte sieben der letzten acht Spiele gewonnen.

Personalien: Bis auf die beiden Langzeitverletzten Dana Bleckmann und Lena Degenhardt standen Trainer Henk Groener alle Spielerinnen zur Verfügung.

Spielverlauf: Mit mehr als 1.000 Fans war die Öschhalle in Metzingen komplett ausverkauft. Es war das erste Heimspiel nach dem sensationellen Sieg im DHB-Pokal vor einer Woche für die Gastgeberinnen. Und genau daran wollten die Süddeutschen anschließen. Mit einem Doppelpack durch Pokalheldin Jana Scheib ging Metzingen schnell in Führung, nach fünf Minuten erhöhte Dagmara Nocun auf 4:2. Damit war klar: Jeden Fehler, den der BVB im Angriff machen würde, nutzt Metzingen eiskalt aus. Genau davor hatte Trainer Henk Groener im Vorfeld gewarnt.

Doch Schwarzgelb fand immer besser ins Spiel, machte aus einem 2:5-Rückstand den 5:5-Ausgleich und egalisierte durch Meret Ossenkopp nach zehn Minuten zum 6:6. „Spielt die Angriffe länger und besser aus“, gab Borussen-Coach Henk Groener seinen Spielerinnen in der ersten Auszeit nach knapp einer Viertelstunde Spielzeit mit auf den Weg. In der Folge versuchte es der BVB mit zwei Kreisläuferinnen. Andererseits stand die Dortmunder Abwehr wie eine Wand mit einer starken Sarah Wachter im Kasten. Nach 20 Minuten hieß es 9:9.

Die Partie blieb hart umkämpft, der BVB konnte aber nicht verhindern, dass Metzingen sich mehr und mehr einen kleinen Vorsprung erarbeitete. Was sicherlich auch den zehn technischen Fehlern der Handball-Damen in den ersten 30. Minuten geschuldet war. Vier Minuten vor der Pause markierte Metzingens Julia Behnke das 14:11. In die Pause ging's jedoch nur noch mit einem Tor Rückstand (15:16). Emma Olsson hatte mit dem Halbzeitpfiff den enorm wichtigen Anschlusstreffer markiert.

Es dauerte eine kleine Ewigkeit, dass das Schiedsrichtergespann Regner/Köppel – sehr zur Verwunderung von Spielerinnen und Fans – aus der Kabine kam.

Der Grund dafür: Das Ergebnis wurde von 16:15 auf 16:14 korrigiert, das Tor Nr. 12 für den BVB durch Lisa Antl war offensichtlich nicht gewertet worden. Doch davon ließ sich der BVB nicht schocken. Nach 90 Sekunden glich Emma Olsson zum 16:16 aus, Meret Ossenkopp und Harma van Kreij erhöhten nach vier Minuten auf 18:16. Die lange Pause hatten die Borussinnen mit einem 4:0-Lauf eindeutig besser überstanden.

Metzingen wirkte verunsichert, die Schwarzgelben dagegen hellwach. Nach 40 Minuten hieß es durch den fünften Treffer von Meret Ossenkopp 22:19 für den BVB. In die letzte Viertelstunde ging's mit einer 23:19-Führung, die Borussinnen machten deutlich weniger Fehler als im ersten Durchgang, die Abwehr hatte in 15 Minuten nur drei Gegentreffer zugelassen.

Die Entscheidung fiel gut fünf Minuten vor dem Schlusspfiff dank des 27:22 durch Zoë Sprengers. Selbst mit einer offenen Deckung schaffte Metzingen nicht mehr die Wende. Der starken Meret Ossenkopp war es vorbehalten, mit ihrem siebten Treffer zum 31:26-Endstand den hochverdienten Auswärtssieg perfekt zu machen

Henk Groener: „Ich denke, es war ein gutes Spiel und ein verdienter Sieg aufgrund unserer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. Nach der Pause haben wir nur zehn Tore kassiert. Sarah Wachter hat super gehalten, die Abwehr war stabil. Das war ein gutes Wochenende für uns. Wir haben gewonnen und die Konkurrenz aus Blomberg hat Punkte abgegeben.“

Meret Ossenkopp: „Der Sieg war total wichtig, um oben dranzubleiben und im Kampf um die internationalen Plätze. Es hat einfach Spaß gemacht vor dieser Kulisse zu spielen, auch wenn die meisten Fans gegen uns waren.“

Ausblick: Bevor es über Ostern in die dreiwöchige Länderspielpause geht, muss der BVB noch zwei Bundesligaspiele bestreiten. Das nächste Heimspiel findet am 23. März gegen Bayer Leverkusen statt, ehe es am Ostersonntag (31. März) zum Spitzenspiel beim Thüringer HC kommt.

Handball-Damen:  Lieder, Wachter; Hausherr (1/1), Sprengers (3/1), Kusian, Antl (6), van Kreij (2), Stolle (4), Ossenkopp (7), Sasaki (2), Olsson (3), Rønning, Campos (3)