Zum dritten Mal in dieser Saison spielt Borussia Dortmund gegen Rasenballsport Leipzig: Nach den beiden Aufeinandertreffen in der Bundesliga kommt es am Mittwochabend zum Duell im DFB-Pokal (Anstoß 20.45 Uhr). Beim Titelverteidiger will Schwarzgelb ins Halbfinale einziehen.

„Der DFB-Pokal bietet den kürzesten Weg zum Titel“, sagt Edin Terzic. Doch der BVB-Trainer stellt auch fest: „Es ist dieses Jahr nicht leicht für uns, weil der Pokal bislang ausschließlich auswärts stattfindet. Aber wenn wir den DFB-Pokal gewinnen wollen, müssen wir schwierige Aufgaben bewältigen und die nächste wartet morgen in Leipzig auf uns.“ Nach den erfolgreichen Pokalspielen beim TSV 1860 München (3:0), Hannover 96 (2:0) und dem VfL Bochum (2:1) soll auch der vierte Auswärtsauftritt siegreich gestaltet werden.

Neben Karim Adeyemi, der aufgrund seiner Roten Karte aus dem Hannover-Spiel gesperrt fehlen wird, fällt dabei auch Nico Schlotterbeck aus. Der Innenverteidiger hat sich am vergangenen Samstag beim Spiel in München einen Muskelfaserriss mit Sehnenbeteiligung zugezogen. Mats Hummels und Emre Can könnten den Abwehrspieler laut Terzic in Leipzig ersetzen. Auch Nachwuchsspieler wie Soumaila Coulibaly bringt der Trainer ins Spiel ebenso wie eine mögliche Systemumstellung.

Die in München fehlenden Gio Reyna und Thomas Meunier könnten wieder mit dabei sein. „Thomas konnte gestern schon wieder mehr belasten, die Rückenschmerzen wurden weniger. Bei ihm müssen wir nach dem Abschlusstraining eine Entscheidung treffen“, erklärt Terzic. „Ähnlich ist es bei Gio, der am Sonntag wieder leicht gelaufen ist, gestern das Training steigern konnte und heute das erste Mal wieder gemeinsam mit der Mannschaft trainieren soll.“ Außerdem steht ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Sebastien Haller. Der Angreifer hat am Samstag einen Schlag abbekommen und sich das Knie leicht verdreht. „Er konnte gestern nicht trainieren, aber fühlt sich heute schon wieder besser.“

„Keinen Grund, pessimistisch zu sein“

Bei der 2:4-Niederlage in München gingen die Borussen erstmals in diesem Jahr in der Bundesliga als Verlierer vom Platz. „Wir waren sehr enttäuscht, haben aber den Blick sofort nach vorne gerichtet“, erklärt Terzic, der sich am Sonntag mit seiner Mannschaft zur Analyse des Spiels getroffen hatte. „Es gibt keinen Grund, negativ oder pessimistisch in die nächsten Aufgaben zu gehen. Wir sind immer noch eine der formstärksten Mannschaften in der Bundesliga und in Europa. Morgen kämpfen wir um den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals.“

Die Leipziger haben die jüngsten drei Pflichtspiele verloren: Zunächst in der UEFA Champions League bei Manchester City (0:7), dann in der Bundesliga beim VfL Bochum (0:1) und am Wochenende zu Hause gegen Mainz 05 (0:3). Dennoch erwartet Terzic einen starken Gegner: „Sie werden sich als Titelverteidiger vornehmen, ins Halbfinale einzuziehen. Wir wissen nicht nur, wie schwer es in Leipzig war, sondern auch vor ein paar Wochen zu Hause.“ In der Hinrunde hatte der BVB in Sachsen mit 0:3 verloren, beim Heimspiel in der Rückrunde gewann die Borussia Anfang März knapp mit 2:1. Die Leipziger Herangehensweise beschreibt der Trainer als „extrem mutig und extrem intensiv. Sie sind immer wieder gefährlich, wenn es darum geht, im Zentrum die Bälle aggressiv zu erobern und schnell zu kontern. Sie finden immer wieder die Tiefe. Das müssen wir dringend in den Griff bekommen.“

Dann besteht die Chance, nach 2021 erneut den DFB-Pokal nach Dortmund zu holen. „Vor zwei Jahren durften wir den Pokal in die Höhe halten. Das Gefühl war unbeschreiblich, aber es war nicht vollständig, weil wir nicht mit unseren Fans feiern konnten. Das wollen wir dieses Jahr vervollständigen“, erklärt Terzic. „Man hat gemerkt, wie groß die Lust ist, im Pokal in die nächste Runde einzuziehen. Darauf werden wir uns optimal vorbereiten.“
Christina Reinke

BVB-TV bei 1&1: Die Pressekonferenz vor dem Pokalspiel in Leipzig