Borussia Dortmund ist erstmals seit 2019 wieder mit zwei Siegen in eine Saison gestartet. Sechs Tage nach dem 1:0-Auftakterfolg gegen Leverkusen gewann der BVB am 2. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 3:1 (0:1) beim Sport-Club Freiburg.

Aus Freiburg berichtet Boris Rupert

34.700 Zuschauer sahen bei der BVB-Premiere im ausverkauften Europa-Park-Stadion ein zunächst ausgeglichenes Spiel, in dem Freiburg in der 35. Minute durch Gregoritsch in Führung ging. Der BVB jubelte in der Schlussviertelstunde über die Treffer der eingewechselten Bynoe-Gittens (77.), Moukoko (84.) und Wolf (88.).

Ausgangslage:  
Auch am 2. Spieltag traf der BVB auf einen Europapokal-Teilnehmer. Es war das Duell zwischen dem Vorjahres-Sechsten (sowie Vize-Pokalsieger) und dem Vizemeister. Gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten hat Borussia eine so gute Bilanz. Es gab zuvor 28 Siege, elf Unentschieden und nur fünf Niederlagen.

Personalien:  
Neben dem erkrankten Sebastien Haller (Hodentumor) fehlte weiterhin Niklas Süle (Muskelverletzung), zudem Karim Adeyemi nach seiner im Spiel gegen Leverkusen erlittenen Fußverletzung. Außerdem noch nicht dabei waren nach langen Verletzungspausen Giovanni Reyna und Mateu Morey. Neu im Kader: Salih Özcan, Jamie Bynoe-Gittens und Anthony Modeste, der sofort in die Startelf rückte und Youssoufa Moukoko (Bank) ersetzte. Für Adeyemi lief Thorgan Hazard auf.

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Taktik:   
Beide Mannschaften agierten aus einer 4-2-3-1-Grundordnung. Im Aufbau setzten beide Teams auf hochstehende Außenverteidiger. Der Sport-Club versuchte dabei, auf der linken Seite Überzahl zu schaffen mit Günter, Grifo und Sallai auf einem Korridor von nur wenigen Metern. Beim BVB rückte Dahoud im Aufbau häufig zwischen beide Innenverteidiger, hatte Reus einen weiten Aktionsradius, holte sich die Bälle häufig schon in der eigenen Spielhälfte.

Spielverlauf & Analyse:
Häufig wechselnder Ballbesitz kennzeichnete die erste halbe Stunde. So gab es zunächst nur zwei Tormöglichkeiten, jeweils eine auf beiden Seiten. Der von Reus freigespielte Malen zog aus 16 Metern zu hastig und unplatziert ab, genau in die Arme von Flekken (4.). Auch Eggesteins Schuss stellte Kobel vor keine Probleme (10.); gefährlicher wurde es, als Borussias Keeper mit dem Fuß an eine scharfe Günter-Hereingabe ran musste (16.).

Nach Doppelpass mit Reus hatte Modeste die erste Großchance des Spiels, scheiterte aus halblinker Position an Flekken (22.). Nach einer halben Stunde fing Guerreiro rechts (!) am Freiburger Strafraum einen Pass ab, seine Flanke geriet aber zu scharf und zu hoch für Modeste. Auf der anderen Seite gab es nach Foul am durchgebrochenen Sallai Gelb für Meunier und Freistoß, den Grifo aufs Tor zog. Kobel parierte zur Ecke (34.). Die konnte zwar abgewehrt, aber nicht geklärt werden. In der Folge flankte Günter von links, Ginter stand im Zentrum hoch in der Luft, legte per Kopf quer auf Gregoritsch, der per Kopfballbogenlampe ins lange Eck unhaltbar zum 1:0 traf (35.). Nach Steilpass von Dahoud besaß Modeste kurz darauf die Möglichkeit zum Ausgleich, schoss aber rechts am Tor vorbei (38.). Freiburg hatte nun aber insgesamt deutlich Oberwasser, spielte mit der Führung selbstbewusst nach vorn und verpasste durch Sallai ein zweites Tor (42.).

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Der BVB kam mit Wolf für Meunier aus der Halbzeitpause, und die 5.000 BVB-Fans im neuen Freiburger Stadion jubelten kurz, als Dahoud aus 18 Metern abzog und sich das Tornetz beulte, doch der Flachschuss war knapp am Kasten vorbei gegangen (55.). Auch wenn der BVB optisch überlegen agierte, schaffte Freiburg immer wieder Entlastung. Kobel musste bei Sallais Schuss zupacken (65.). Die jungen Bynoe-Gittens (18) und Moukoko (17), dazu Brandt sollten in den letzten 25 Minuten – und nun im 4-4-2 – das Offensivspiel beleben, doch die Freiburger waren weiterhin eng am Mann.

Nach Doppelpass mit Moukoko hielt Bynoe-Gittens aus der zweiten Reihe drauf, Flekken ließ den Ball unglücklich durch die Hände gleiten – 13 Minuten vor dem Ende war die Partie wieder offen. Einen möglichen Doppelpack verpasste der junge Engländer in der 83. Minute, als er den Ball links am Fünfer vorbeischoss. Doch nur Sekunden später fädelte er den Führungstreffer ein. Er zog von links ins Zentrum. An der Strafraumkante steckte er auf Brandt durch, der für Moukoko auflegte. Moukoko zog sofort ab und traf zum 1:2 (84.). Vier Minuten später machte Wolf nach Moukokos Vorarbeit mit einem Schuss von der rechten Strafraumkante den Sieg perfekt.

Ausblick:   
Am Samstag kommender Woche gastiert der SV Werder Bremen im SIGNAL IDUNA PARK. Anstoß ist um 15.30 Uhr.

Teams & Tore