Borussia Dortmunds U17 trifft im Finale der Deutschen B-Junioren-Meisterschaft am Sonntag im Niederrheinstadion in Oberhausen (Anstoß 11 Uhr, live bei Sky) auf Bayer Leverkusen und steht vor einer Herkulesaufgabe.

„Wenn einer in der Lage ist, Leverkusen zu schlagen, dann sind wir es“, sagt Trainer Marco Lehmann selbstbewusst vor dem größten Spiel seiner Karriere. Seit 2013 ist er im BVB-Nachwuchs-Leistungszentrum tätig, seit 2017 in hauptamtlicher Funktion. Vor Saisonbeginn übernahm er erstmals Verantwortung für die U17. Gemeinsam mit seinen Co-Trainern Marcel Schmelzer und Sahin Kösecik führte er die B-Junioren ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. „Es ist unfassbar, wie alle, Spieler, Staff und Trainer-Team, dafür gearbeitet haben, dass wir jetzt in diesem Endspiel stehen“, betont Lehmann.

Das bislang letzte Finale bestritt ein U17-Team des BVB vor fünf Jahren. Gegner der Mannschaft um die heutigen Bundesliga-Profis Youssoufa Moukoko und Ansgar Knauff war im Stadion Rote Erde der 1. FC Köln mit dem bereit damals als Top-Talent gepriesenen heutigen Leverkusener Bundesliga-Profi Florian Wirtz. Die Rheinländer, die in der Bundesliga mit neun Punkten Rückstand auf Borussia Vizemeister geworden waren, gingen als krasser Außenseiter ins Finale und triumphierten vor 10.000 Zuschauern mit 3:2. „Daran kann ich mich noch gut erinnern, und das habe ich auch in den Sitzungen thematisiert. Die Ausgangsposition heute ist ähnlich, nur sind wir die Underdogs und die Leverkusener die Favoriten. Warum sollte uns nicht ein ähnlicher Coup gelingen wie den Kölnern 2019“, lächelt Lehmann vor der Neuauflage des Finals von 2016, das der BVB gegen Leverkusen mit 0:2 verloren hatte.

Bayer ist in dieser Saison noch unbesiegt, schloss die Bundesliga als Westmeister ab und stellt eine Mannschaft, „die auf jeder Kader-Position mit großartigen Individualisten besetzt ist“, so Lehmann. Das bekam im Halbfinale auch Eintracht Frankfurt zu spüren. Bayer stellte zwar die bessere Mannschaft, aber sie offenbarte auch Schwächen und zog erst nach Elfmeterschießen ins Endspiel ein. 

Marco Lehmann: „Wir können jedem wehtun“

Marco Lehmann weiß, was auf sein Team zukommt. Er kennt den Gegner aus dem Effeff, er weiß aber auch um die Qualität seiner Mannschaft: „Wir haben seit Oktober kein Spiel mehr verloren und können jedem wehtun.“ Das hat der BVB im Bundesliga-Rückspiel bewiesen, als er in Leverkusen einen 0:2-Rückstand aufholte und mit dem 2:2-Unentschieden den Grundstein zu einer beeindruckenden Aufholjagd mit 13 Siegen in Serie legte, die belohnt wurde mit dem zweiten Tabellenplatz.

Lehmann hat seine Mannschaft detailliert auf die starke Offensivabteilung des Gegners eingestellt: „Jeder Angreifer kann sich in Eins-zu-eins-Duellen durchsetzen und den Unterschied machen. Das können wir nur im Verbund als komplettes Team verteidigen.“ So wie im Halbfinale gegen Leipzig, als die Mannschaft besonders beim 3:2-Sieg im Rückspiel eine herausragende Leistung geboten und ihre Reifeprüfung bestanden hat. 

„Jetzt sind wir natürlich hochmotiviert, das Finale möglichst auf unsere Seite zu ziehen und zu gewinnen“, versichert Marco Lehmann, der bedauert, dass der BVB sein ihm zugelostes Heimrecht nur bedingt wahrnehmen kann und wegen der bevorstehenden Europameisterschaft ins Niederrheinstadion ausweichen muss. „Das ist sehr schade. Aber ich hoffe, dass sich viele Fans auf den Weg nach Oberhausen machen, um uns zu unterstützen. Die Jungs haben es sich verdient.“ (wiwi)

Karten für das Endspiel sind hier erhältlich.