Tobias Raschl
- 37
- Roman Bürki 1
- Mateu Morey Bauza 2
- Dan-Axel Zagadou 5
- Thomas Delaney 6
- Jadon Sancho 7
- Mahmoud Dahoud 8
- Erling Haaland 9
- Thorgan Hazard 10
- Marco Reus 11
- Raphael Guerreiro 13
- Nico Schulz 14
- Mats Hummels 15
- Manuel Akanji 16
- Youssoufa Moukoko 18
- Julian Brandt 19
- Reinier Jesus 20
- Jude Bellingham 22
- Emre Can 23
- Thomas Meunier 24
- Luca Unbehaun 25
- Lukasz Piszczek 26
- Axel Witsel 28
- Marcel Schmelzer 29
- Felix Passlack 30
- Giovanni Reyna 32
- Marwin Hitz 35
Er schoss das erste BVB-Tor der Spielzeit 2019/20 – und er war der letzte Einwechselspieler einer Saison, die alles andere als gewöhnlich verlief. Für Tobias Raschl war sie besonders: Sie bescherte ihm am finalen Spieltag das Erstliga-Debüt. Der 20-Jährige ging damit als 383. Bundesligaspieler von Borussia Dortmund in die Vereinsgeschichte ein.
Raschl wurde im Februar 2000 in Düsseldorf geboren und wechselte im Sommer 2011 von seinem Jugendverein SG Unterrath in die Nachwuchsabteilung von Borussia Mönchengladbach. 2013 ging es weiter zu Fortuna Düsseldorf, bevor 2015 der Wechsel zu Borussia Dortmund folgte. Seit der U16 spielt er für den BVB. Die U19 führte er 2019 als Kapitän zur Meisterschaft. Beim 5:3-Sieg im Endspiel gegen den VfB Stuttgart dirigierte er sein Team nach einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand aus einer prekären Situation auf die Siegerstraße.
Im Januar des gleichen Jahres hatte er als angehender Abiturient der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Dortmund-Brackel erstmals über längere Zeit Profiluft schnuppern dürfen, als ihn Cheftrainer Lucien Favre mitnahm ins Wintertrainingslager nach Marbella. Sechs Monate später folgte die Beförderung zu den Profis. Am 12. Juli 2019 erzielte er im ersten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison das 1:0 für den BVB. Es begann ein Lehrjahr, das am 27. Juni 2020 mit der Einwechselung im Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim belohnt wurde.
Bis zum vorzeitigen Saisonabbruch aufgrund der Corona-Pandemie kam er 15-mal in der Regionalliga-Mannschaft zum Einsatz und steuerte zwei Tore bei. Zeigen konnte er sein Talent zudem weiterhin bei der U19, wo er in der UEFA Youth League als einer von wenigen älteren Akteuren spielberechtigt war. Dass sie in der Gruppenphase den FC Barcelona hinter sich ließ, war auch Raschl zu verdanken. In den beiden Partien gegen die berühmteste Nachwuchsschmiede der Fußballwelt, La Masia,war er bei den Dortmunder 2:1-Siegen an drei der vier Treffer beteiligt: Zwei Tore schoss der Mittelfeldspieler selbst, ein weiteres bereitete er vor.
Erstmals zum Kader für ein Bundesligaspiel zählte Tobias Raschl am 26. Oktober 2019 im Revierderby beim FC Schalke 04. „Das war mitten in der Hinrunde. Da ging es für mich los“, sagte Raschl im Rückblick: „Das erste Mal dabei zu sein, den Ablauf mitzubekommen. Es war ein cooles Gefühl und ein wichtiger Step für mich, an einem Bundesligaspieltag dazuzugehören und nicht nur im Training dabei zu sein.“
Nach dem „Re-Start“ der Liga Mitte Mai 2020 zählte er mit Ausnahme der Partie gegen Bayern München stets zum Kader. „Ich hatte mehrmals die Erwartung, dass ich reinkomme. Da war ich abends leicht sauer, weil es nicht so war, habe es aber nie nach außen gezeigt und versucht, diese Enttäuschung ab dem nächsten Tag in Power umzuwandeln und voll da zu sein“, verriet der Abiturient. Am letzten Spieltag der Saison erhielt er dann doch noch die Belohnung in Form eines Einsatzes. In der 65. Minute des Bundesligaspiels gegen die TSG Hoffenheim schickte ihn Lucien Favre aufs Feld. „Wir hätten es uns gewünscht, ihn beim Stand von 4:0 einzuwechseln statt bei einem 0:4“, erzählte Co-Trainer Edin Terzic: „Es war dennoch ein ganz besonderer Tag für ihn, auch wenn das Ergebnis nicht schön gewesen ist.“ Diesen ersten Bundesliga-Einsatz hätte sich Tobias Raschl „über die vergangenen anderthalb Jahre erarbeitet. Ein Jahr war er jetzt komplett bei uns, davor im Winter schon im Trainingslager mit dabei. Tobi hat immer Gas gegeben und sich diese 25 Minuten verdient“.
Tobias Raschl blickt auf ein „insgesamt sehr lehrreiches“ erstes Jahr im Profifußball zurück: „Ich konnte viel aufsaugen. Insgesamt habe ich mir zwar mehr Einsätze und mehr Spielminuten erhofft. Aber zufrieden sollte man ohnehin nie sein.“